29. November 2021 / Aus aller Welt

Nachrichtenagenturen bauen europäischen Newsroom auf

16 Nachrichtenagenturen planen mit Unterstützung der EU-Kommission einen europäischen Newsroom in Brüssel. Mitte nächsten Jahres soll der operative Betrieb beginnen.

Die EU-Kommission fördert den Aufbau eines europäischen Newsrooms mit 1,8 Millionen Euro.

Die EU-Kommission fördert mit knapp 1,8 Millionen Euro den von 16 Nachrichtenagenturen geplanten Aufbau eines europäischen Newsrooms in Brüssel.

«Dieser erste gesamteuropäische Newsroom wird es Journalisten ermöglichen, gemeinsam über EU-Angelegenheiten zu berichten und den Geist der Zusammenarbeit in der Heimat zu fördern», sagte der zuständige EU-Binnenmarktkommissar Thierry Breton am Montag beim European News Media Forum in Brüssel. «Wir glauben, dass wir mit diesem neuen Schritt den europäischen Informationsraum stärken und den Zugang der Bürgerinnen und Bürger zu hochwertigen Informationen erhöhen werden.»

Die Vielfalt stärken

Die für die Stärkung von Pressefreiheit und Medienpluralismus zuständige Vize-Präsidentin Vera Jourova erklärte: «Ich bin fest davon überzeugt, dass Medien durch grenzüberschreitende Zusammenarbeit stärker sind.» Als ein Beispiel nannte sie die Recherchen zu den «Pandora Papers» zu von Politikern und Prominenten versteckten Geldern in Steueroasen. «Ich glaube auch, dass solche Netzwerke und Solidarität die Einmischung von Staaten erschweren», ergänzte Jourova.

Nach Kommissionsangaben sollen mit dem Fördergeld unter anderem Weiterbildungsangebote in dem Newsroom und eine neue mehrsprachige Website mit ausgewählten Texten der Nachrichtenagenturen zu EU-Themen finanziert werden. Koordiniert wird das Projekt von der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Beteiligt sind zudem unter anderem die französische AFP, die italienische ANSA, die belgische Belga, die österreichische APA sowie die spanischen Agenturen EFE und Europa Press. Aus Nicht-EU-Ländern beteiligen sich Agenturen wie die albanische ATA oder die serbische Tanjug.

Der Vorsitzende der dpa-Geschäftsführung, Peter Kropsch, sagte: «Wenn 16 Nachrichtenagenturen aus 15 Ländern mit ihrem jeweils nationalen Blickwinkel auf Europa einen gemeinsamen Newsroom in Brüssel nutzen, profitieren alle von der Vielfalt an Perspektiven. Dank dieser Vernetzung steigt die journalistische Qualität.» Dazu kämen noch Trainings, Veranstaltungen und vor allem die Infrastruktur des European Newsrooms (ENR) mit Technik und Nachrichtenfeeds. «Beim ENR-Konzept ist uns besonders wichtig, dass sich alle Partner zum freien, unabhängigen Journalismus bekennen», sagte Kropsch.

Die Umsetzung des Projekts wird bereits im Januar beginnen. Der operative Betrieb des Newsrooms soll dann gegen Mitte des kommenden Jahres starten.


Bildnachweis: © Arne Immanuel Bänsch/dpa
Copyright 2021, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

In den Herbstferien auf die Insel
Good Vibes

Mit dem Verler Droste-Haus

weiterlesen...
Landesweiter Probealarm am 9. März
Aktueller Hinweis

Am Donnerstag um 11 Uhr heulen beim landesweiten Probealarm wieder die Sirenen.

weiterlesen...

Neueste Artikel

Schwerer Tornado richtet Schäden im Süden der USA an
Aus aller Welt

Mindestens 600 Menschen sollen durch den Sturm verletzt worden sein. Die Stadt hofft nun auf Hilfe der Nationalgarde. Erst kürzlich wütete ein Tornado durch den US-Bundesstaat Mississippi.

weiterlesen...
Keine Freiheit für Oscar Pistorius: Bewährung abgelehnt
Aus aller Welt

Es ist entschieden: Der ehemalige Sportstar Oscar Pistorius kommt nicht frei. Er muss noch mindestens eineinhalb Jahre hinter Gittern verbringen. Die Begründung für die Ablehnung ist besonders.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Schwerer Tornado richtet Schäden im Süden der USA an
Aus aller Welt

Mindestens 600 Menschen sollen durch den Sturm verletzt worden sein. Die Stadt hofft nun auf Hilfe der Nationalgarde. Erst kürzlich wütete ein Tornado durch den US-Bundesstaat Mississippi.

weiterlesen...
Keine Freiheit für Oscar Pistorius: Bewährung abgelehnt
Aus aller Welt

Es ist entschieden: Der ehemalige Sportstar Oscar Pistorius kommt nicht frei. Er muss noch mindestens eineinhalb Jahre hinter Gittern verbringen. Die Begründung für die Ablehnung ist besonders.

weiterlesen...