23. Mai 2022 / Aus aller Welt

Özdemir möchte keinen Torf mehr im Hobbyanbau

Moore spielen eine wichtige Rolle beim Klimaschutz, da sie viel Kohlenstoff binden. Für die Torfgewinnung werden viele davon aber trockengelegt. Dem will Cem Özdemir nun entgegen wirken.

Cem Özdemir, Bundesagrarminister, möchte sich für den Erhalt der Moore einsetzen und den Torfabbau reduzieren.
von dpa

Bundesagrarminister Cem Özdemir will sich auf EU-Ebene für einen besseren Schutz der für das Klima wichtigen Moore einsetzen, indem deutlich weniger Torf in Pflanzenerde genutzt wird. «Mit Torf zu pflanzen ist wie mit Kohle zu heizen», sagt der Grünen-Politiker der Deutschen Presse-Agentur.

Er werde bei einem Treffen der EU-Agrarministerinnen und -minister in Brüssel am Dienstag eine Initiative präsentieren, die Torfnutzung schrittweise zu reduzieren.

Moore sind wichtig für den CO2-Abbau

«Wenn Moore zum Torfabbau trockengelegt werden, wird klimaschädliches CO2 in die Luft geblasen», sagt Özdemir. Auf EU-Ebene solle daher gemeinsam vorgegangen werden, um klimafreundliche Alternativen zu finden und von Torf wegzukommen.

Wie das Ministerium weiter mitteilt, bänden Moore weltweit mehr als doppelt so viel Kohlenstoff wie sämtliche Wälder der Erde zusammen, obwohl sie nur drei Prozent der Landfläche ausmachten. «Moore sind die Superhelden im Kampf gegen die Klimakatastrophe», sagte Özdemir. Ziel seines Ministeriums für Deutschland ist, dass bis 2026 kein Torf mehr im Hobbyanbau verwendet werden soll - für wirtschaftliche Zwecke soll bis 2030 «weitgehend» darauf verzichtet werden.

Torf wächst nur einen Millimeter pro Jahr

Besonders an Torf ist, dass er extrem langsam wächst - nach Angaben des Bundesinformationszentrum Landwirtschaft im Schnitt einen Millimeter pro Jahr. In einer 2020 veröffentlichten Broschüre heißt es, Hochmoortorf sei der wichtigste Ausgangsstoff für Kultursubstrate wie Blumenerde. Alternativen könnten etwa Kompost, Holzfasern, Kokosfaser oder Rindenhumus sein. Diese seien jedoch mit höheren Kosten und Risiken behaftet, so dass Kundinnen und Kunden mehr für torffreie Zimmerpflanzen, Balkonblumen oder Gemüsesetzlinge zahlen müssten.


Bildnachweis: © Bernd Weißbrod/dpa
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