15. Dezember 2021 / Aus aller Welt

120 Firmen weltweit könnten mRNA-Impfstoff herstellen

In Afrika oder Lateinamerika ist nur ein Bruchteil der Menschen gegen das Coronavirus geimpft - Vakzine fehlen . Dabei gäbe es einen ganz einfachen Weg, auch dort für genügend Imfstoff zu sorgen.

Mindestens 120 Pharmaunternehmen in Asien, Afrika und Lateinamerika wären nach einer Studie von Human Rights Watch (HRW) zur Produktion von mRNA-Impfstoffen in der Lage.
von dpa

Mindestens 120 Pharmaunternehmen in Asien, Afrika und Lateinamerika wären nach einer Studie von Human Rights Watch (HRW) zur Produktion von mRNA-Impfstoffen in der Lage.

Ihnen fehle nur die Technologie der Firmen, die mRNACorona-Impfstoffe entwickelt haben, berichtete die Menschenrechtsorganisation am Mittwoch.

Sie appellierte an die Firmen und namentlich die Regierungen von Deutschland und den USA, diesen Technologietransfer zu ermöglichen. Nur so könne die Welt die Corona-Pandemie in den Griff bekommen. 89 der Firmen sind in Indien und China angesiedelt, weitere beispielsweise in Vietnam, Ägypten, Senegal, Brasilien und Kuba.

Offener Brief an Scholz

In einem offenen Brief wandte sich HRW gemeinsam mit dem Europäischen Zentrum für Verfassungs- und Menschenrechte (ECCHR) direkt an Bundeskanzler Olaf Scholz. Darin fordern sie Scholz auf, «alle verfügbaren Maßnahmen zu ergreifen, um sicherzustellen, dass die deutschen Entwickler von mRNA-Impfstoffen, beginnend mit BioNTech, Technologietransfers ins Ausland vornehmen und die breitere Herstellung von Covid-19-Impfstoffen unterstützen, um schnell Leben zu retten und die Menschenrechte weltweit zu schützen.»

Mehr als zwei Drittel der Corona-Impfdosen wurden bislang in reichen Ländern verabreicht, nur ein Bruchteil in den ärmsten Ländern. Grund sind nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) vor allem Versorgungsengpässe, weil reiche Länder Impfstoffe horteten.

Gar nicht so kompliziert?

Den zweiten Corona-mRNA-Impfstoff stellt die US-Firma Moderna her. «Die Liste zeigt, dass die Produktion von mRNA-Impfstoffen außerhalb der USA und Deutschlands möglich ist», teilte HRW mit. Moderna sowie Biontech und Pfizer hätten nur drei bis sieben Monate für den Technologietransfer gebraucht, um die Impfstoffe in eigenen neuen Fabriken herstellen zu können.

Die Pharmaindustrie argumentiert immer, der Aufbau einer mRNA-Herstellung und die Schulung des Personals seien kompliziert und brauchten Jahre. Die Firmen bemühten sich selbst, adäquate Partner in anderen Ländern zu finden. Moderna will nach eigenen Angaben Produktionsstätten in Afrika aufbauen, ebenso Biontech.

Experten haben nach Angaben von HRW solche Firmen auf die Liste genommen, die von renommierten Behörden etwa bei der Herstellung steriler Injektionsmittel anerkannt sind. Dazu gehören die europäische Arzneimittelbehörde EMA, die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und die US-Arzneimittelbehörde FDA.


Bildnachweis: © Daniel Karmann/dpa
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