27. November 2023 / Aus aller Welt

1,4 Milliarden Euro für Europas größtes Feuchtgebiet

Eines der wichtigsten Feuchtgebiete Europas im Süden Spaniens droht wegen wasserintensiver Erdbeerplantagen auszutrocknen. Nun will Spanien das Unesco-Weltnaturerbe mit viel Geld retten.

In dem 1969 gegründeten Nationalpark Doñana, der zusammen mit einer als Naturpark geschützten Fläche und einer Pufferzone etwa halb so groß wie das Saarland ist, geht der Grundwasserspi...
von dpa

Spaniens Zentralregierung und die Regionalregierung Andalusiens haben den Streit über die Erhaltung des Naturschutzgebietes Doñana beigelegt. In der Region des Feuchtgebietes, das Unesco-Weltnaturerbe ist und durch hohe Grundwasserentnahme vor allem für Erdbeerfelder auszutrocknen drohte, will der Staat nun 1,4 Milliarden Euro investieren. Ausgegeben werden sollen die Gelder für die Stilllegung und anschließende Renaturierung von Anbauflächen sowie weitere Maßnahmen zur Erhaltung des Feuchtgebiets und zur Verbesserung der Lage der Bauern, wie Umweltministerin Teresa Ribera und Regionalregierungschef Juanma Moreno am Montag in der Stadt Almonte mitteilten.

Ein umstrittenes Gesetzesvorhaben Morenos, mit dem illegal gebohrte Brunnen und Anbauflächen legalisiert werden sollten, ist damit vom Tisch. Gegen dieses Vorhaben hatten Umweltschutzorganisationen protestiert sowie die Zentralregierung und die EU-Kommission rechtliche Schritte angedroht.

Die Einigung sehe unter anderem vor, dass der Staat den Bauern für jeden stillgelegten Hektar bisheriger Anbaufläche über einen Zeitraum von fünf Jahren insgesamt 100.000 Euro zahle. Weitere Beihilfen solle es für Bauern geben, die Flächen nicht renaturieren, sondern auf weniger bewässerungsintensive Anbauarten oder ökologischen Landbau umstellen wollten. Zudem sollten Kläranlagen, Kanäle und Rückhaltebecken ausgebaut und alternative Energien gefördert werden. 32 Millionen Euro seien für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen tausender Saisonarbeiter auf den Plantagen für Erdbeeren oder Blaubeeren und Werbung für den Markennamen Doñana als nachhaltiges Qualitätsprodukt vorgesehen.

Eine reiche Fauna und Flora

In dem 1969 gegründeten Nationalpark Doñana, der zusammen mit einer als Naturpark geschützten Fläche und einer Pufferzone etwa halb so groß wie das Saarland ist, geht der Grundwasserspiegel schon seit Jahren zurück. Dazu tragen auch legale und illegale Brunnen bei, die benutzt werden, um große Wassermengen für die Frucht- und Gemüseplantagen abzuzweigen. Rund ein Drittel der produzierten Erdbeeren gingen 2021 nach Deutschland, den weltweit größten Abnehmer.

Das Feuchtgebiet an der Costa de la Luz entlang des Flusses Guadalquivir weist eine einzigartige Vielfalt an Ökosystemen auf. Es beherbergt eine reiche Fauna und Flora, darunter gefährdete Arten wie den Kaiseradler, den Iberischen Luchs und die Maurische Landschildkröte. Und auch Wanderdünen, endlose Strände, Wälder, Buschwerk und Sumpfgebiete.


Bildnachweis: © Francisco J. Olmo/EUROPA PRESS/dpa
Copyright 2023, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Übersicht über aktuelle Baustellen im Stadtgebiet
Stadt Verl

Wann, wo und wie lange? Hier finden Sie Informationen über aktuelle Verkehrsbaustellen im Stadtgebiet. So können Sie...

weiterlesen...
Nächster Hobbymarkt ist am 1. Februar
Stadt Verl

Am Samstag, 1. Februar, ist in Kaunitz von 6 bis 14 Uhr wieder Hobbymarkt. Neben Zier- und Wirtschaftsgeflügel sind...

weiterlesen...
Nächster Beratungstag der EUTB in Verl am 10. Februar
Stadt Verl

Die Ergänzende Unabhängige Teilhabeberatung (EUTB) für den Kreis Gütersloh bietet am Montag, 10. Februar, von 9 bis...

weiterlesen...

Neueste Artikel

Verkehrsunfall in Halle (Westf.) am Sonntag - Ergänzung
Polizeimeldung

Verkehr Verkehrsunfall in Halle (Westf.) am Sonntag - Ergänzung Bei einem Verkehrsunfall Sonntagabend (16.02., 19.30...

weiterlesen...
Mit Künstlicher Intelligenz besser nach Geisternetzen suchen
Aus aller Welt

Schildkröten und Krebse können sich in alten Netzen verfangen, Korallen dadurch Schaden nehmen. Solche Netzreste und Taue aufzuspüren, ist schwierig. Nun soll modernste Technik helfen.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Mit Künstlicher Intelligenz besser nach Geisternetzen suchen
Aus aller Welt

Schildkröten und Krebse können sich in alten Netzen verfangen, Korallen dadurch Schaden nehmen. Solche Netzreste und Taue aufzuspüren, ist schwierig. Nun soll modernste Technik helfen.

weiterlesen...
Polizei: Hauseinsturz bei Karlsruhe ging Explosion voraus
Aus aller Welt

Ein Haus bei Karlsruhe stürzt am Morgen ein. Unter den Trümmern ist ein 73-Jähriger eingeschlossen. Die Bergungsarbeiten laufen. Nun gibt die Polizei Auskunft darüber, was dem Einsturz vorausging.

weiterlesen...