2. April 2022 / Aus aller Welt

Russland droht mit Ende der Raumfahrt-Zusammenarbeit

In der Raumfahrt kooperieren die USA und Russland - noch. Aber aufgrund der westlichen Sanktionen denkt Moskau laut über ein Ende der Zusammenarbeit nach. Was bedeutet das für die Raumstation ISS?

Erst vor wenigen Tagen sind US-Astronaut Mark Vande Hei (l-r) und die russischen Kosmonauten Anton Schkaplerow und Pjotr Dubrow gemeinsam mit einer Sojus-Kapsel von der ISS auf die Erde zur
von dpa

Moskau hat mit einem Ende der Zusammenarbeit auf der Internationalen Raumstation ISS gedroht, sollten die USA und andere westliche Staaten nicht ihre Sanktionen gegen Russland zurücknehmen.

Die Moskauer Führung werde in Kürze Fristen für ein Ende der Kooperation konkret vorschlagen, teilte der Chef der russischen Raumfahrtbehörde, Dmitri Rogosin, am Samstag über Telegram mit. Die Schreiben würden dann den Raumfahrtbehörden der USA, Kanadas, Japans und der Europäischen Union zugestellt. Diese hatten die Sanktionen nach Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine erlassen.

Eine vollwertige Wiederherstellung der normalen Beziehungen zwischen den ISS-Partnern sei «nur möglich bei einer vollständigen und bedingungslosen Aufhebung der illegalen Sanktionen», sagte Rogosin. Er veröffentlichte bei Telegram auch Antwortschreiben unter anderem seines US-Kollegen Bill Nelson von der Nasa und des Generaldirektors der Europäischen Weltraumorganisation (Esa), Josef Aschbacher.

Nasa: ISS-Betrieb bleibt Priorität

Nelson antwortete demnach, dass die Zusammenarbeit mit Russland auf der ISS fortgesetzt werden solle. Die Nasa will sich demnach bei den US-Behörden auch für vereinfachte Lösungen einsetzen, hieß es mit Blick auf die mit Sanktionen belegten russischen Unternehmen, darunter der Hersteller der Raumfahrtrakete Progress. «Einen sicheren und erfolgreichen ISS-Betrieb zu erhalten, bleibt eine Priorität für die Vereinigten Staaten.»

Dagegen habe sich der Österreicher Aschbacher nur als «Postbote» betätigt, meinte Rogosin. Er habe den Roskosmos-Brief lediglich an die EU-Mitglieder weitergereicht. Russland solle also warten, bis alle EU-Mitglieder sich geäußert hätten, kritisierte Rogosin. Bis dahin könne die ISS «ihren eigenen Tod sterben».

Es sei zwar klar, dass die Sanktionen nicht aufgehoben würden. Gleichwohl werde so getan, als beträfen sie nicht die ISS, «wo die Rolle Russlands grundlegend wichtig ist für die Gewährleistung der Lebensfunktion und der Sicherheit» des Außenpostens der Menschheit. Das sei nicht hinnehmbar. Die Sanktionen zielten darauf ab, Russlands Hochtechnologie-Unternehmen lahmzulegen. «Das Ziel der Sanktionen ist es, die Wirtschaft Russlands zu töten, unser Volk in Verzweiflung und Hunger zu stürzen, unser Land in die Knie zu zwingen», sagte er. Gelingen werde das aber nicht.


Bildnachweis: © Bill Ingalls/NASA/AP/dpa
Copyright 2022, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Spiel, Spaß und Spannung bei den Ferienspielen
Stadt Verl

Endlich wieder Sommerferien - und endlich wieder Ferienspiele im Droste-Haus! Vom 14. Juli bis zum 26. August warten auf...

weiterlesen...
Übersicht über aktuelle Baustellen im Stadtgebiet
Stadt Verl

Wann, wo und wie lange? Hier finden Sie Informationen über aktuelle Verkehrsbaustellen im Stadtgebiet. So können Sie...

weiterlesen...
Hobbymarkt wieder am 5. Juli
Stadt Verl

Am Samstag, 5. Juli, ist in Kaunitz von 6 bis 14 Uhr wieder Hobbymarkt. Neben Zier- und Wirtschaftsgeflügel sind...

weiterlesen...

Neueste Artikel

Tsunami-Warnung nach Erdbeben vor Alaska aufgehoben
Aus aller Welt

Ein stärkeres Erdbeben hat sich vor der Küste von Alaska ereignet. Eine Behörde ruft eine Tsunami-Warnung für die Region aus. Dann gibt es Entwarnung.

weiterlesen...
Die Stadt der Kanäle - und Taschendiebe
Aus aller Welt

Der Massentourismus macht Venedig auch für kriminelle Banden besonders attraktiv - zumal auch erwischte Täter kaum mit einer Verurteilung rechnen müssen. Jetzt schlägt der Bürgermeister Alarm.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Tsunami-Warnung nach Erdbeben vor Alaska aufgehoben
Aus aller Welt

Ein stärkeres Erdbeben hat sich vor der Küste von Alaska ereignet. Eine Behörde ruft eine Tsunami-Warnung für die Region aus. Dann gibt es Entwarnung.

weiterlesen...
Die Stadt der Kanäle - und Taschendiebe
Aus aller Welt

Der Massentourismus macht Venedig auch für kriminelle Banden besonders attraktiv - zumal auch erwischte Täter kaum mit einer Verurteilung rechnen müssen. Jetzt schlägt der Bürgermeister Alarm.

weiterlesen...